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Thorwaldsen (9)

Von

Aber ich schweige. Schon naht in der Kraft der Jugend und Schönheit
Aus der Wohnung des Zeus mir der geflügelte Gott.
Das ist die ewige Jugend, ein himmlischer Leib – und er kündet,
Eben vom Vater gesandt, dir die Unsterblichkeit an.

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Gedicht: Thorwaldsen (9) von Wilhelm Friedrich Waiblinger

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Thorwaldsen (9)“ von Wilhelm Friedrich Waiblinger beschreibt in knappen Worten einen Moment der Erwartung und Verheißung. Die erste Zeile signalisiert eine persönliche Zurückhaltung, ein Innehalten, das durch das Schweigen ausgedrückt wird. Gleichzeitig deutet es auf eine bevorstehende Offenbarung hin, ein Ereignis von großer Bedeutung. Der Fokus liegt auf dem Übergang von einem stillen Zustand zu einem Moment der göttlichen Erscheinung.

Der „geflügelte Gott“, der aus der „Wohnung des Zeus“ kommt, ist das zentrale Bild des Gedichts. Er verkörpert die Jugend, die Schönheit und die himmlische Natur. Die Beschreibung suggeriert eine Idealisierung, die typisch für die klassische Kunst und die Sehnsucht nach einer höheren Ordnung ist. Die Betonung der ewigen Jugend als „himmlischer Leib“ hebt die Transzendenz und Göttlichkeit der Erscheinung hervor.

Die letzte Zeile ist von besonderer Bedeutung, denn sie enthüllt den Grund für das Kommen des Gottes: „dir die Unsterblichkeit an“. Dies deutet auf eine Botschaft oder Gabe von entscheidender Bedeutung hin. Die Unsterblichkeit, ein zentrales Thema der Kunst und Philosophie, wird hier als Geschenk des göttlichen Boten präsentiert. Das Gedicht kulminiert in dieser Verheißung, die den Leser mit einer tiefgreifenden Frage nach dem Sinn des Lebens und der Kunst konfrontiert.

Insgesamt ist das Gedicht eine kurze, aber dichte Reflexion über die Themen Jugend, Schönheit, Göttlichkeit und Unsterblichkeit. Waiblinger nutzt eine klare und präzise Sprache, um eine Atmosphäre der Ehrfurcht und Erwartung zu erzeugen. Die Anspielung auf den griechischen Pantheon und die klassische Bildsprache verleihen dem Gedicht eine zeitlose Qualität und laden den Leser ein, über die menschliche Sehnsucht nach Transzendenz und ewiger Existenz nachzudenken.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.