Jubelnde Völker, sie ziehen dem Völkerbesieger entgegen,
Um den Einzigen reiht sich zum Triumphe die Welt.
Groß ist des Helden Triumph, und verewigt hat ihn die Geschichte,
Einen größeren kaum feiert der Künstler in ihm.
Thorwaldsen (6)
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Thorwaldsen (6)“ von Wilhelm Friedrich Waiblinger feiert die Verbindung zwischen dem Triumph des Kriegshelden und der Kunst, insbesondere des Bildhauers Bertel Thorvaldsen, welcher vermutlich als das „Einzigen“ im Gedicht benannt wird. Es hebt die Bedeutung des Künstlers hervor, der den Ruhm des Helden in der Kunst verewigt, und stellt somit eine Reflexion über die gegenseitige Abhängigkeit von Heldentum und künstlerischer Darstellung dar.
Die erste Strophe stellt das Bild eines triumphierenden Helden dar, der von jubelnden Völkern empfangen wird. Diese Zeilen erzeugen ein Gefühl von Größe und universeller Anerkennung. Die Welt versammelt sich, um den „Völkerbesieger“ zu feiern, was auf einen großen militärischen Erfolg hindeutet. Waiblinger betont die historische Bedeutung dieses Triumphes, der in die Annalen der Geschichte eingegangen ist, und verweist auf die Unsterblichkeit, die durch den Sieg erreicht wird.
Die zweite Strophe lenkt die Aufmerksamkeit auf den Künstler. Waiblinger argumentiert, dass der Künstler – hier Thorvaldsen – einen noch größeren Triumph feiert, indem er den Helden durch seine Kunst unsterblich macht. Der Künstler wird als jemand dargestellt, der über den materiellen Triumph hinausgeht und das Erbe des Helden in einer dauerhaften Form festhält. Dies impliziert, dass die Kunst eine transformative Kraft besitzt, die den vergänglichen Ruhm in ewigen Wert verwandelt.
Waiblingers Sprache ist schlicht und erhaben, passend zum Thema der erhabenen Kunst und des Heldentums. Die Verwendung von Begriffen wie „Jubelnde Völker“, „Triumph“ und „Groß“ verstärkt den festlichen und ehrenden Ton des Gedichts. Die Struktur ist prägnant, wobei zwei Verse den Triumph des Helden und die folgenden zwei Verse den Triumph des Künstlers hervorheben. Das Gedicht stellt somit eine subtile Reflexion über die Rolle der Kunst bei der Verewigung von historischen Figuren und Ereignissen dar.
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