Logo der Website, Schriftzug "Poesie Oase" mit Palmen umrandet.

Michel Angelo Caravaggio

Von

Warum mir Caravaggio mißfällt? Weil mir das Gemeine
In der Natur nicht, und noch wen′ger gefällt in der Kunst.

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Michel Angelo Caravaggio von Wilhelm Friedrich Waiblinger

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Michel Angelo Caravaggio“ von Wilhelm Friedrich Waiblinger ist eine prägnante Aussage der Ablehnung, die sich auf die Kunst des italienischen Malers Michelangelo Merisi da Caravaggio bezieht. Die beiden einzigen Zeilen des Gedichts formulieren eine klare und pointierte Kritik, die auf der ästhetischen Präferenz des Autors basiert. Waiblinger erklärt, dass ihm Caravaggios Kunst missfällt, da er das „Gemeine“ in der Natur nicht schätzt und es in der Kunst noch weniger mag.

Die Hauptaussage des Gedichts dreht sich um das Konzept des „Gemeinen“. Dieser Begriff bezieht sich wahrscheinlich auf die Darstellung von gewöhnlichen, alltäglichen Menschen und Szenen, die oft in Caravaggios Werken zu finden sind. Caravaggio brach mit den Traditionen seiner Zeit, indem er nicht nur religiöse Figuren und mythologische Gestalten darstellte, sondern auch das einfache Volk in seinen Gemälden abbildete. Waiblinger, offenbar ein Anhänger anderer ästhetischer Ideale, lehnt diese Art der Darstellung ab. Er scheint die Vorliebe für eine idealisierte, erhabene Kunst zu haben, die sich von den trivialen Aspekten des menschlichen Lebens abwendet.

Waiblingers Kritik ist nicht nur eine persönliche Meinung, sondern auch ein Ausdruck der ästhetischen Debatten seiner Zeit. Im 19. Jahrhundert gab es eine Auseinandersetzung zwischen Künstlern und Kritikern, die sich für die Darstellung des Realen und des Alltäglichen einsetzten, und solchen, die eine höhere, idealisierte Kunstform bevorzugten. Waiblingers Gedicht positioniert sich eindeutig auf der Seite derer, die das „Gemeine“ ablehnen und wahrscheinlich eine Betonung von Schönheit, Erhabenheit und idealen Formen in der Kunst bevorzugen.

Die Kürze des Gedichts verstärkt seine Aussagekraft. Durch die knappe Form und die direkte Sprache wird die Ablehnung von Caravaggios Kunst unmissverständlich und wirkungsvoll ausgedrückt. Die wenigen Worte konzentrieren sich auf das Wesentliche und bieten keine Abschweifungen oder Erklärungen. Das Gedicht ist somit ein klares Statement einer ästhetischen Präferenz und ein Kommentar zu den künstlerischen Tendenzen seiner Zeit.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.