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Gebt Euren Toten Heimrecht

Von

Gebt Euren Toten Heimrecht,
Ihr Lebendigen,
daß wir unter Euch wohnen und weilen dürfen
in hellen und dunklen Stunden.
Weint uns nicht nach,
daß jeder Freund sich scheuen muß,
von uns zu reden!
Macht, daß die Freunde ein herz fassen,
von uns zu plaudern und zu lachen!
Gebt uns Heimrecht,
wie wir´s im Leben genossen haben.

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Gebt Euren Toten Heimrecht von Walter Flex

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Gebt Euren Toten Heimrecht“ von Walter Flex ist eine bewegende Bitte der Verstorbenen an die Lebenden, die Erinnerung an sie zu ehren und lebendig zu halten. Es ist ein Appell, die Trauer nicht zur Isolation werden zu lassen, sondern die Toten in das Leben der Lebenden zu integrieren und ihnen so ein „Heimrecht“ zu gewähren.

Die zentrale Botschaft des Gedichts liegt in der Aufforderung, über die Toten zu sprechen, über sie zu lachen und sie nicht zu vergessen. Die Verstorbenen wünschen sich, dass ihre Freunde keine Scheu haben, sich an sie zu erinnern und von ihnen zu erzählen. Das Gedicht impliziert, dass das Schweigen über die Verstorbenen eine größere Qual für sie darstellt als die Trauer der Hinterbliebenen. Indem die Lebenden ihre Toten in ihren Gedanken und Gesprächen bewahren, geben sie ihnen eine Art von „Heimat“ und ermöglichen es ihnen, in der Erinnerung weiterzuleben.

Die Sprache des Gedichts ist schlicht und direkt, was die emotionale Wirkung verstärkt. Die einfache Wortwahl und die wiederholte Bitte „Gebt uns Heimrecht“ verleihen dem Gedicht eine eindringliche Wirkung. Die Zeilen sind kurz und prägnant, was den Eindruck einer innigen Bitte verstärkt. Die Verwendung von Kontrasten, wie „hellen und dunklen Stunden“, unterstreicht die Allgegenwart der Toten und ihre Verbundenheit mit den Lebenden, egal in welcher Lebenslage.

Das Gedicht ist eine tiefgründige Reflexion über Verlust, Erinnerung und die Verbindung zwischen Leben und Tod. Es fordert die Lebenden auf, die Trauer zu überwinden und die Verstorbenen in ihren Alltag zu integrieren. Durch die aktive Erinnerung und das Teilen von Geschichten wird die Bindung zu den Verstorbenen aufrechterhalten und ihnen ein würdevolles Weiterleben in der Erinnerung ermöglicht. Das Gedicht zeigt, dass der wahre Abschied nicht in der Stille, sondern in der bewussten Bewahrung der Erinnerung liegt.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.