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Styx

Von

O, ich wollte, dass ich wunschlos schließ.
wüsst ich einen Strom, wie mein Leben so tief,
flösse mit seinen Wassern.

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Gedicht: Styx von Else Lasker-Schüler

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Styx“ von Else Lasker-Schüler vermittelt eine existenzielle Sehnsucht nach Erlösung und Auflösung in den fließenden Strom des Lebens. Die erste Zeile „O, ich wollte, dass ich wunschlos schließ“ zeigt den Wunsch des lyrischen Ichs, in einem Zustand der Erfüllung oder des Friedens zu enden, ohne den Drang nach weiteren Wünschen oder Begierden. Der Wunsch nach einem „wunschlos“ Schließen des Lebens deutet auf eine Erschöpfung oder eine tiefe Zufriedenheit hin, die nur durch das Ende eines existenziellen Kampfes erreicht werden kann.

Das Bild des „Stroms“ verweist auf den Fluss des Lebens, der sowohl eine Metapher für das Weiterfließen der Zeit als auch für den Fluss der Seele ist. „Wie mein Leben so tief“ lässt darauf schließen, dass das Leben des Sprechers von tiefen, vielleicht schmerzhaften Erfahrungen geprägt ist. Der Fluss des Lebens scheint für den Sprecher ein Ort der Reinigung oder des Verschwindens zu sein, wo die Last des Lebens abgegeben und das Leben selbst in den Strom der Zeit integriert wird.

Die Vorstellung, dass „seine Wassern“ den Sprecher tragen, verweist auf eine Art loslassen des Selbst, ein Übergeben an die Kräfte der Natur oder des Schicksals. Die Tiefen des Flusses, insbesondere der Verweis auf den „Styx“, einem mythologischen Fluss der Unterwelt, deutet auf das Erreichen eines metaphysischen Zustands hin, in dem Leben und Tod miteinander verschmelzen und der Sprecher sich der Unvermeidlichkeit des Fließens hingibt. In dieser Vorstellung ist der Fluss nicht nur eine Quelle des Lebens, sondern auch des Übergangs, was dem Gedicht eine tief philosophische und spirituelle Dimension verleiht.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.