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Die Kinder

Von

1

Abends

Auf meinem Schoße sitzet nun
Und ruht der kleine Mann;
Mich schauen aus der Dämmerung
Die zarten Augen an.

Er spielt nicht mehr, er ist bei mir,
Will nirgend anders sein;
Die kleine Seele tritt heraus
Und will zu mir herein.

2

Mein Häwelmann, mein Bursche klein,
Du bist des Hauses Sonnenschein,
Die Vögel singen, die Kinder lachen,
Wenn deine strahlenden Augen wachen.

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Gedicht: Die Kinder von Theodor Storm

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Die Kinder“ von Theodor Storm ist eine zarte, intime Momentaufnahme familiärer Geborgenheit, die in zwei kurzen Strophen die tiefe Verbundenheit zwischen einem Vater und seinem Kind einfängt. Im ersten Teil wird die ruhige Abendstimmung geschildert, in der das Kind, anscheinend müde vom Spielen, in den Schoß des Vaters kriecht und dort Ruhe und Nähe sucht. Die Beschreibung der „zarten Augen“ und der „kleinen Seele“ deutet auf eine tiefe, seelische Verbindung und das Gefühl der Sicherheit, das das Kind in den Armen des Vaters findet.

Die zweite Strophe wechselt zu einem fröhlicheren Ton, der die kindliche Freude und das Glück im Kreise der Familie betont. Der Vater bezeichnet das Kind liebevoll als „Sonnenschein“ des Hauses, wodurch die zentrale Rolle des Kindes für das Familienleben und die Freude, die es bringt, hervorgehoben wird. Die Metapher der „Vögel, die singen“ und der „Kinder, die lachen“ untermalt die heitere Atmosphäre und symbolisiert die unbeschwerte Freude und das Glück, das durch das Kind und seine Präsenz in der Familie entsteht.

Storm nutzt eine schlichte, doch eindringliche Sprache, um die Gefühle zu vermitteln. Die Einfachheit der Worte und der Reime trägt zur Direktheit der Emotionen bei. Die Verwendung von Kosewörtern wie „kleiner Mann“ und „Mein Häwelmann“ drückt die tiefe Zuneigung und das Vertrautheitsgefühl aus, das zwischen Vater und Kind herrscht. Der Gedichtaufbau mit der ruhigen ersten Strophe, die die Geborgenheit und das Vertrauen des Kindes zum Vater thematisiert, und die fröhlichere zweite Strophe, die das Glück und die Freude des Kindes widerspiegelt, erzeugt eine harmonische Struktur, die das familiäre Idyll unterstützt.

Insgesamt ist das Gedicht eine Hommage an die Vater-Kind-Beziehung und die Bedeutung der Familie als Quelle von Geborgenheit, Liebe und Freude. Es fängt die unschuldige Schönheit der Kindheit und die tiefe emotionale Verbindung zwischen Familienmitgliedern auf eine sehr bewegende Weise ein.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.