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Wer ruhig schlafen will…

Von

Wer ruhig schlafen will, der muß die Sorgen meiden;
Wer frölich sterben will, der geb den eitlen Freuden
Und Sorgen dieser Welt bei Zeiten gute Nacht;
So schläft er sanfte ein, und einsten froh erwacht.

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Gedicht: Wer ruhig schlafen will... von Sidonia Hedwig Zäunemann

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Wer ruhig schlafen will…“ von Sidonia Hedwig Zäunemann präsentiert in schlichter, prägnanter Form eine Lebensweisheit, die auf der bewussten Distanzierung von weltlichen Sorgen und Freuden basiert. Es formuliert eine klare Verbindung zwischen einem ruhigen Schlaf, dem Inbegriff der Ruhe, und der bewussten Vermeidung von Sorgen, sowie einem glücklichen Sterben, das durch den Verzicht auf irdische Freuden erreicht werden kann. Die Botschaft ist eindeutig: Wer nach innerem Frieden strebt, muss aktiv danach streben, die ihn belastenden Faktoren zu eliminieren.

Die Struktur des Gedichts ist einfach und leicht verständlich. Die erste Zeile etabliert die Bedingung für ruhigen Schlaf: die Vermeidung von Sorgen. Die zweite Zeile setzt dies fort, indem sie die Bedingung für ein glückliches Sterben definiert: der Verzicht auf „eitlen Freuden“. Die dritte Zeile fasst die vorherigen beiden zusammen und verallgemeinert die Notwendigkeit, Sorgen und Freuden der Welt „bei Zeiten gute Nacht“ zu sagen. Die letzte Zeile stellt das Ergebnis in Aussicht: sanftes Einschlafen und ein freudiges Erwachen. Diese formale Klarheit unterstützt die einfache, aber wirkungsvolle Botschaft.

Die Wahl der Worte ist bewusst reduziert und unkompliziert. Begriffe wie „Sorgen“, „Freuden“, „Welt“ und „Gute Nacht“ sind unmittelbar verständlich und bilden eine direkte Ansprache an den Leser. Das Gedicht verzichtet auf komplexe Metaphern oder bildhafte Sprache und setzt stattdessen auf eine klare, direkte Kommunikation. Diese Einfachheit verstärkt die allgemeine Gültigkeit der Botschaft und macht sie leicht zugänglich für ein breites Publikum. Der Begriff „eitlen Freuden“ deutet jedoch auf eine gewisse Weltabgewandtheit hin, die charakteristisch für die Zeit der Autorin sein kann.

Das Gedicht kann als eine frühe Manifestation einer gelassenen Lebenseinstellung interpretiert werden. Es legt den Fokus auf die innere Haltung des Individuums, das aktiv Einfluss auf sein Wohlbefinden nehmen kann. Die Betonung von Ruhe und Freude in der Verbindung mit dem Schlaf und dem Tod deutet auf eine tiefe Sehnsucht nach Frieden und einer Überwindung der Beschwernisse des Lebens hin. Es ist eine Einladung, das Leben bewusst zu gestalten und sich von den Fesseln der Sorgen und der flüchtigen Freuden zu befreien, um ein erfüllteres Leben zu führen.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.