Logo der Website, Schriftzug "Poesie Oase" mit Palmen umrandet.

Wie der Adler vor dem Donner nicht erzittert und erblaßt…

Von

Wie der Adler vor dem Donner nicht erzittert und erblaßt;
Also ist der Tod den Frommen ein höchst angenehmer Gast.
Er erzittert nicht vor ihm; er erschrickt nicht vor der Hölle:
Er betritt mit Freudigkeit die gewünschte Grabes-Schwelle.

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Wie der Adler vor dem Donner nicht erzittert und erblaßt... von Sidonia Hedwig Zäunemann

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Wie der Adler vor dem Donner nicht erzittert und erblaßt…“ von Sidonia Hedwig Zäunemann ist eine kurze, prägnante Betrachtung über die Einstellung frommer Menschen zum Tod. Es zeichnet ein Bild von unerschütterlicher Glaubensstärke und der freudigen Erwartung des Übergangs ins Jenseits, frei von Angst und Schrecken. Das Gedicht nutzt dabei starke Bilder und Vergleiche, um seine Botschaft zu vermitteln.

Der zentrale Vergleich ist der des Adlers, der angesichts des Donners, eines Naturgewalts, nicht zittert oder erblasst. Dieser Vergleich wird auf die frommen Menschen übertragen, die sich dem Tod mit derselben Gelassenheit und Unerschrockenheit stellen. Der Donner, Symbol für Naturgewalt und Schrecken, steht hier stellvertretend für die Furcht vor dem Tod. Die Botschaft ist klar: Der Glaube verleiht dem Gläubigen eine innere Stärke, die ihn über die Angst vor dem Sterben erhebt. Diese Stärke ermöglicht es den Frommen, dem Tod als einem „höchst angenehmen Gast“ zu begegnen.

Die Verwendung des Wortes „Gast“ ist dabei besonders bezeichnend. Es vermittelt eine freundliche, fast herzliche Beziehung zum Tod, im Gegensatz zu der üblichen Vorstellung des Todes als Feind oder Schrecken. Die Frommen sind nicht nur furchtlos, sie betreten „mit Freudigkeit die gewünschte Grabes-Schwelle.“ Diese Zeile unterstreicht das positive Lebensgefühl und die Hoffnung der Frommen auf ein Leben nach dem Tod. Die „Grabes-Schwelle“ wird somit nicht als Ende, sondern als Übergang in eine bessere Welt gesehen.

Die Sprache des Gedichts ist einfach und direkt, was die Botschaft zugänglich macht. Die Reimform (aabb) unterstützt den Eindruck von Klarheit und Unmittelbarkeit. Die Kürze des Gedichts verstärkt seine Wirkung, da die Kernbotschaft auf wenige, aber kraftvolle Zeilen reduziert wird. Zäunemanns Gedicht feiert somit die Glaubensstärke und die Hoffnung der Frommen, die den Tod als natürlichen und sogar erfreulichen Übergang in das ewige Leben sehen.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.