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Vox Coelesta

Von

Laßt euch helfen, laßt euch halten
aufwärts zieht der Engel Heer,
vielgestaltige Gestalten,
Mächte, Trone und Gewalten –
aufwärts zum kristallnen Meer.

Aller Mühe, allem Ringen
gibt die heilige Schar Geleit.
Jedes Wesen zu durchdringen,
breitet schirmend seine Schwingen
eine Bruderwesenheit.

Laßt euch helfen, Helferhände
sind euch segnend zugesellt,
scharfen rastlos ohne Ende
eurer Seelen Sonnenwende
und die Osternacht der Welt.

Laßt entsiegeln eure Sinne,
werdet Blut von Seinem Blut,
daß ihr ruht in Maienminne,
wo im Schoß der Urbeginne
Judas rote Rose ruht.

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Gedicht: Vox Coelesta von Manfred Kyber

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Vox Coelesta“ von Manfred Kyber ist eine Einladung zu einem spirituellen Aufstieg und einer Erhebung durch göttliche Hilfe und Brüderlichkeit. Zu Beginn fordert der Sprecher die Leser auf, sich „helfen“ und „halten“ zu lassen, während das „Engel Heer“ aufwärts zieht. Diese Engel und ihre „vielgestaltigen Gestalten“ sowie die „Mächte, Trone und Gewalten“ symbolisieren die göttlichen Kräfte und die geistige Unterstützung, die den Menschen auf ihrem spirituellen Weg begleiten. Das „kristallne Meer“ am Ende des Aufstiegs stellt das Ziel des heiligen Wandels dar, einen Zustand der Reinheit und Erleuchtung.

In der zweiten Strophe wird das Bild der „heiligen Schar“ eingeführt, die den Menschen bei „Mühe und Ringen“ Geleit gibt. Diese Schar ist eine Metapher für die spirituelle Gemeinschaft und die göttliche Unterstützung, die den Menschen hilft, durch die Schwierigkeiten des Lebens zu navigieren. Die „Bruderwesenheit“ deutet auf ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mit anderen Lebewesen und mit der göttlichen Quelle hin, das durch die schützenden „Schwingen“ der Engel symbolisiert wird.

Der Sprecher fordert weiter, sich „helfen“ zu lassen und die „Helferhände“ zu empfangen, die den Seelen beistehen, die in einem endlosen Ringen um Erleuchtung und Erlösung befinden. Die „Sonnenwende“ und die „Osternacht der Welt“ sind kraftvolle Metaphern für den Übergang von Dunkelheit zu Licht, von Tod zu Auferstehung, was die geistige Erneuerung und das neue Leben nach einem spirituellen Durchbruch beschreibt.

Die letzte Strophe spricht von der „Entsiegelung der Sinne“, was auf ein spirituelles Erwachen hinweist. Der Wunsch, „Blut von Seinem Blut“ zu werden, deutet auf die tiefe Vereinigung mit dem Göttlichen hin, die zu einem Zustand des Friedens und der Ruhe führt. Das Bild der „Maienminne“ und des „Schoß der Urbeginne“ verweist auf die Reinheit und die Ursprünglichkeit des Lebens, während die „rote Rose“ von Judas, die im Schoß ruht, eine paradoxe Symbolik für Verrat und Erlösung zugleich trägt. Diese Rose stellt die Transformation des Schmerzes und der Schuld in eine höhere Wahrheit und Liebe dar. Das Gedicht endet mit der Vorstellung von spiritueller Reinigung und Heilung durch göttliche Gnade.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.