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Bist Du schön?

Von

Bist du schön? Ich kann′s nicht sagen,
Doch der reinsten Schönheit Licht
Will so leuchtend mir nicht tagen,
Als dein liebes Angesicht.

Mit der Anmuth Huldgeschenken
Hebst in unbekannter Macht
Du zur Schönheit all mein Denken,
Hab′ ich auch nur dich gedacht.

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Gedicht: Bist Du schön? von Otto Roquette

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Bist Du schön?“ von Otto Roquette ist eine Liebeserklärung, die sich von konventionellen Schönheitsidealen abwendet und die einzigartige Anziehungskraft einer geliebten Person hervorhebt. Der Dichter stellt die Frage nach der Schönheit direkt, um im Folgenden zu betonen, dass die äußere Erscheinung im Vergleich zur inneren Ausstrahlung der Geliebten in den Hintergrund tritt.

Die erste Strophe verneint die direkte Beurteilung der Schönheit im traditionellen Sinne. Der Dichter gibt zu, dass er die äußere Schönheit, die als „reinsten Schönheit Licht“ bezeichnet wird, nicht so klar wahrnehmen kann, wie das „liebes Angesicht“ der Geliebten. Dies deutet auf eine tiefere, subjektive Wahrnehmung von Schönheit hin, die durch die Beziehung und die Liebe zu dieser Person geprägt ist. Die Betonung liegt also nicht auf einer objektiven Ästhetik, sondern auf der emotionalen Wirkung der Geliebten.

Die zweite Strophe beschreibt, wie die Geliebte die Sicht des Dichters auf Schönheit fundamental verändert. Ihre „Anmuth Huldgeschenken“ – also die liebenswerten Eigenschaften und der Charme – heben das „Denken“ des Dichters „zur Schönheit“ auf eine neue Ebene. Die „unbekannte Macht“ der Geliebten über das Denken des Dichters unterstreicht die transformative Kraft der Liebe. Jegliche Schönheit, die der Dichter wahrnimmt, ist untrennbar mit dem Gedanken an die Geliebte verbunden.

Insgesamt ist das Gedicht eine Hommage an die individuelle, von der Liebe geprägte Schönheit. Es suggeriert, dass wahre Schönheit nicht nur in äußeren Merkmalen liegt, sondern in der Fähigkeit, die Welt durch die Augen und das Herz eines geliebten Menschen neu zu sehen. Roquette betont damit die Macht der Liebe, die Wahrnehmung zu formen und über konventionelle Schönheitsideale hinauszuwachsen.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.