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Vater Stillings Tisch in Baden-Baden

Von

1815.

Hier steht ein Tisch,
Und stark und frisch
Ein gutes Wort zu schreiben,
Auch andres Werk zu treiben.

Ein jeder Tisch soll heilig sein,
Um welchen gute Menschen treten,
Sei′s, ihres Daseins sich zu freun,
Sei′s, um ein Gratias zu beten.

Zur Werkstatt geht mit Lust ein Meister,
Zum Lehrstuhl wie zu anderm Werke,
Denn überall sind gute Geister,
Und herrschen Weisheit, Schönheit, Stärke.

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Gedicht: Vater Stillings Tisch in Baden-Baden von Max von Schenkendorf

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Vater Stillings Tisch in Baden-Baden“ von Max von Schenkendorf, verfasst im Jahr 1815, feiert die Bedeutung eines Tisches als Ort der Gemeinschaft, der Inspiration und der geistigen Arbeit. Es ist eine Ode an die positiven Werte, die an einem solchen Ort zelebriert werden können. Der Titel selbst, der auf den Tisch von Johann Heinrich Jung-Stilling, einem bekannten deutschen Schriftsteller und Mystiker, verweist, deutet auf die Verehrung und den Respekt vor diesem Raum hin.

Das Gedicht beginnt mit einer einfachen, fast kindlichen Sprache. Die ersten vier Zeilen beschreiben den Tisch als einen Ort, an dem „ein gutes Wort zu schreiben“ und „andres Werk zu treiben“ möglich ist. Dies impliziert sowohl kreative als auch praktische Tätigkeiten, was die Vielseitigkeit des Tisches als Mittelpunkt der Aktivitäten unterstreicht. Der zweite Teil des Gedichts, der mit „Ein jeder Tisch soll heilig sein“ beginnt, hebt die spirituelle Bedeutung des Tisches hervor. Es wird zu einem Ort, an dem Menschen zusammenkommen, um sich zu freuen oder Dank zu sagen, was auf eine tiefe Wertschätzung des Lebens und der Gemeinschaft hindeutet.

In den letzten vier Zeilen wird die Atmosphäre des Tisches auf die allgemeine Arbeitswelt übertragen. Hier wird eine Analogie zur Werkstatt eines Meisters oder zum Lehrstuhl gezogen, wodurch der Tisch und die damit verbundene positive Einstellung verallgemeinert werden. Die Zeilen „Denn überall sind gute Geister, / Und herrschen Weisheit, Schönheit, Stärke“ drücken die Überzeugung aus, dass an Orten, an denen Wertschätzung, Kreativität und Gemeinschaft herrschen, die höchsten menschlichen Tugenden gefördert werden.

Insgesamt ist das Gedicht eine Hommage an die positiven Aspekte des menschlichen Zusammenlebens und der schöpferischen Arbeit. Es betont die Bedeutung von Gemeinschaft, Dankbarkeit und der Suche nach Weisheit. Schenkendorf nutzt eine einfache, aber kraftvolle Sprache, um eine Botschaft der Hoffnung und des Glaubens an die positiven Kräfte des Menschen zu vermitteln. Der Tisch dient hier als Metapher für einen Ort, an dem diese Ideale gelebt und gefördert werden können.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.