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Gesang zu Vater Stillings Fest

Von

Den 12. September 1815.

Erschalle laut aus frommer Brust,
O heller Klang der Lieder!
Der Herr, der Ursprung unsrer Lust,
Blickt segnend auf uns nieder.
Der nimmer von den Seinen läßt,
Hat Haus und Fest
Mit reicher Huld gesegnet.

Der auf dem Friedensbogen stand,
Als es genug geregnet,
Der segnend in dem fremden Land
Dem Abraham begegnet,
Er läßt schon so viel tausend Jahr′
Die, welche sein wird, ist, und war,
Die ew′ge Liebe walten.

Komm′ aus dem alten Cedernhain,
Aus Patriarchen-Hütten,
Komm′, Einfalt, züchtig, fromm und fein
Mit kindlich milden Sitten!
Laß unser Leben, unsern Gang,
Dies Haus auch bleiben dir zum Dank
Ein Bild aus alten Zeiten.

O Vater, freundlich, stark und mild,
Der hier im Hause waltet,
Bist uns des ew′gen Vaters Bild,
Der nimmermehr veraltet.
So blühe fort in Gottes Stärk′,
Gleich rüstig stets zum frommen Werk,
Du theure Zier der Greise.

Die Zeit geht ihren ernsten Gang,
Doch Gott ist′s, dem wir wallen;
Hallelujah, der Lobgesang,
Soll ewig ihm erschallen!
Und , der geprüfte Mann,
Führ′ lang noch seine Kinder an
Zum süßen Lobe Gottes.

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Gesang zu Vater Stillings Fest von Max von Schenkendorf

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Gesang zu Vater Stillings Fest“ von Max von Schenkendorf ist eine Huldigung an einen Mann namens Vater Stilling anlässlich eines Festes, das am 12. September 1815 stattfand. Das Gedicht ist ein Lobgesang, der die tiefe Frömmigkeit und den Glauben des Autors sowie seine Verehrung für Vater Stilling und Gott zum Ausdruck bringt. Der Autor verwebt in diesem Gedicht Motive der Dankbarkeit, der Hoffnung und der ewigen Liebe Gottes.

Das Gedicht beginnt mit einem Aufruf zum Lobpreis, wobei der „helle Klang der Lieder“ gefordert wird, um Gott zu ehren. Der Vers „Der Herr, der Ursprung unsrer Lust / Blickt segnend auf uns nieder“ etabliert die zentrale Rolle Gottes als Quelle der Freude und des Segens. Die folgenden Strophen preisen Gottes Güte und ewige Liebe, indem sie Vergleiche zu biblischen Ereignissen ziehen. Insbesondere wird auf Gottes Segen für Abraham angespielt, was die Vorstellung von Gottes kontinuierlicher Fürsorge für seine Gläubigen unterstreicht. Die Einladung an die „Einfalt“ aus dem „alten Cedernhain“ deutet auf eine Sehnsucht nach Ursprünglichkeit, Bescheidenheit und kindlicher Frömmigkeit, die in der Gegenwart als Ideal angesehen wird.

In der dritten Strophe wird die „Einfalt“ beschworen, mit „kindlich milden Sitten“ und einem Bild „aus alten Zeiten“ in das Fest einzutreten. Hier wird der Wunsch nach einer Rückkehr zu einfachen, ehrlichen Werten und einer Bewahrung der Traditionen deutlich. Die vierte Strophe widmet sich direkt Vater Stilling, der als „Bild“ des „ew’gen Vaters“ dargestellt wird. Die Zeilen, „So blühe fort in Gottes Stärk‘ / Gleich rüstig stets zum frommen Werk“ sprechen eine Segensbitte aus, die ihm Kraft und anhaltende Schaffenskraft im Dienste Gottes wünscht.

Das Gedicht schließt mit einem Ausblick auf die Ewigkeit, wobei die unaufhaltsame Bewegung der Zeit betont, aber zugleich die Unvergänglichkeit Gottes und seines Lobes hervorgehoben wird. Der „Hallelujah, der Lobgesang“ soll „ewig ihm erschallen“, und die abschließenden Verse bitten darum, dass Vater Stilling seine Kinder weiterhin zum Lob Gottes führen möge. Insgesamt ist das Gedicht ein tiefgründiger Ausdruck des Glaubens, der Dankbarkeit und der Hoffnung, eingebettet in einen festlichen Kontext. Es ist ein Zeugnis der Verehrung Gottes und des Respekts gegenüber Vater Stilling.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.