An das Herz
Herz, o laß dein Pochen,
Hast ja nichts verbrochen,
Strebe nicht nach Glück!
Lerne doch vergessen,
Was du einst besessen
Kehret nie zurück.
Liebe, Treue, Frieden,
Suche nicht hienieden,
Nur umsonst suchst du!
Leben giebt nur Klagen,
Kummer zu ertragen,
Nur im Grab ist Ruh.
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „An das Herz“ von Kathinka Zitz ist eine melancholische Reflexion über das Leiden des menschlichen Herzens und die Unerreichbarkeit von Glück in der Welt. Es beginnt mit einem direkten Appell an das Herz, sein Pochen einzustellen, da es keine Schuld auf sich geladen hat. Diese Zeilen legen bereits den Grundton der Resignation und des Pessimismus fest, der sich durch das gesamte Gedicht zieht. Die Aufforderung, nicht nach Glück zu streben, deutet darauf hin, dass die Autorin die Hoffnung auf ein erfülltes Leben aufgegeben hat.
Der zweite Teil des Gedichts vertieft diesen Eindruck noch. Die Autorin rät dem Herzen, die Vergangenheit zu vergessen, da das, was es einst besessen hat, niemals zurückkehren wird. Dies deutet auf den Verlust von geliebten Menschen, vergangenen Freuden oder Idealen hin. Die anschließende Feststellung, dass Liebe, Treue und Frieden auf Erden vergeblich gesucht werden, verstärkt die pessimistische Weltsicht der Dichterin. Sie scheint überzeugt, dass das irdische Leben lediglich Leid und Kummer bereithält.
Die letzten beiden Zeilen des Gedichts bieten scheinbar die einzige Hoffnung: die Ruhe im Grab. Diese Aussage unterstreicht die Verzweiflung und den Wunsch nach Erlösung vom Leid. Der Tod wird hier nicht als Ende, sondern als der einzig mögliche Ort der Ruhe und des Friedens dargestellt. Die Verwendung des Wortes „Ruh“ mit seiner einfachen, klaren Aussprache, verstärkt den Kontrast zu den vorangegangenen Zeilen, die von Leid und vergeblicher Suche geprägt sind.
Die Sprache des Gedichts ist einfach und direkt, wodurch die Emotionen der Autorin noch intensiver wirken. Die knappen Reimschemata und die prägnanten Formulierungen verstärken den Eindruck von Resignation und Verzweiflung. Das Gedicht ist somit ein Ausdruck tiefgreifender Traurigkeit und des Glaubens an die Unvermeidlichkeit des Leids im Leben. Es ist eine Reflexion über die menschliche Erfahrung des Verlusts und die Suche nach Frieden, die in der irdischen Welt letztlich vergeblich erscheint.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.