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Es verdreußt ihm!

Von

Ode Trochaica

Tulpen blühen und Narzissen /
Tellus stikkt ihr Hochzeits-Kissen.
Kleine blaue Veilgens drin
machen / daß ich frölig bin.

Klükkernd mit den göldnen Glökkgen /
springen bundte Zihgen-Bökkgen.
Vatter Pan / der auch darbey /
bläst auff seiner Dideldumdey.

Unter einem Rohsen-Wölckgen
buhlt im Baum ein Vogel-Völckgen.
Mars in Waffen / Venus nakkt /
beyde dantzen drümb im Takkt.

Harffen-Zupffen / Lauten-Schlagen
ist itzt rächt mein Wohlbehagen.
Dihß nur macht mir vihl Verdruß /
daß ich eintzel schlaffen muß!

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Gedicht: Es verdreußt ihm! von Arno Holz

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Es verdreußt ihm!“ von Arno Holz ist eine humorvolle und fantasievolle Darstellung der Freude an der Natur und den kleinen Freuden des Lebens, kombiniert mit einer überraschenden Wendung am Ende. In der ersten Strophe beschreibt der Sprecher das bunte Frühlingserwachen, das von „Tulpen“ und „Narzissen“ geprägt ist. Diese Blumen, die mit ihrem leuchtenden Farbenspiel und ihrem Duft eine positive Wirkung auf den Sprecher haben, lassen ihn fröhlich werden. Die „kleinen blauen Veilgens“ tragen zur Verspieltheit der Szene bei und unterstreichen die Leichtigkeit des Moments.

Die zweite Strophe setzt das heitere Bild fort, in dem Holz mit „klükkernden göldnen Glökkgen“ und „bundten Zihgen-Bökkgen“ eine lebendige, fast kindliche Szene beschreibt, in der die Natur und ihre Geräusche in den Vordergrund treten. Der humorvolle Ton wird durch die Personifizierung des Pan, der „auff seiner Dideldumdey“ bläst, verstärkt. Pan, der Gott der Natur, wird hier als ein fröhlicher Mitspieler dargestellt, der den festlichen Charakter der Szene unterstützt. Die verspielte Sprache vermittelt eine Art unschuldige Freude und Leichtigkeit, die mit der Natur und ihren vielen Geräuschen und Farben verbunden ist.

In der dritten Strophe kommt eine humorvolle, fast burleske Note ins Spiel, als der Sprecher „Mars in Waffen“ und „Venus nakkt“ in einem Tanz vereint sieht. Diese göttlichen Figuren werden als Teil des fröhlichen Naturschauspiels beschrieben, das von Musik begleitet wird. Die „Harffen-Zupffen“ und das „Lauten-Schlagen“ spiegeln die Harmonie und den Genuss wider, die der Sprecher in diesem Moment erlebt. Es ist eine Ode an die Lebensfreude und das Zusammenspiel von Musik, Natur und Liebe.

Doch das Gedicht nimmt eine unerwartete Wendung, als der Sprecher seine Frustration darüber äußert, dass er „einzel schlaffen muß“. Trotz der heiteren und lebendigen Darstellung der Natur und ihrer Freuden wird das private Unbehagen des Sprechers deutlich – das Alleinsein, das den Genuss trübt. Diese unerwartete Wendung fügt dem Gedicht eine Ebene der Ironie hinzu, da der Sprecher seine Freude über die Natur und das Leben gleichzeitig mit einer kleinen Beschwerde über seine Einsamkeit verbindet. Dies unterstreicht die Spannung zwischen äußerem Glück und innerer Unzufriedenheit, die im Gedicht humorvoll und gleichzeitig nachdenklich dargestellt wird.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.