Seemuscheln
Ich komme her vom Meeresstrand,
Da fand ich Blümlein allerhand:
Die ohne Pfleg‘ und Sonnenschein
Im weißen Sande gut gedeih’n,
Die nicht im Reif und Schnee vergehn,
Vor Regenguss und Sturm bestehn,
Ja, die da blühn das ganze Jahr
Am Strande schön und wunderbar.
„Hast du dabei an mich gedacht
Und mir ein Blümlein mitgebracht?“
Ich habe wohl an dich gedacht
Und dir manch Blümlein mitgebracht.
Nimm diese Muscheln gelb und grau
Und rosenroth und himmelblau.
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Seemuscheln“ von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben schildert eine Reise vom Meeresstrand und die Entdeckung von Blumen, die unter harten Bedingungen gedeihen. Der Sprecher beschreibt, wie er am Strand Blümchen fand, die ohne besondere Pflege und Sonnenschein im „weißen Sande“ gedeihen. Diese Blumen sind widerstandsfähig gegenüber den Herausforderungen der Natur – sie überstehen Regen, Sturm und Kälte, was sie zu Symbolen für Beständigkeit und Stärke macht.
Im zweiten Teil des Gedichts wird diese Widerstandskraft der Blumen weiter betont, die nicht nur die Jahreszeiten überstehen, sondern das ganze Jahr über am Strand schön und wundervoll blühen. Die Blüten am Strand stellen eine ideale Metapher für Ausdauer und das Leben inmitten von Widrigkeiten dar. Diese Blümchen sind nicht nur schön, sondern auch ein Symbol der Zähigkeit und der Fähigkeit, trotz der rauen Natur zu überleben.
In den folgenden Versen gibt es einen Dialog, in dem der Sprecher gefragt wird, ob er beim Sammeln der Blumen auch an die andere Person gedacht hat. Die Antwort darauf ist bejahend – er hat an die Person gedacht und „manch Blümlein mitgebracht“. Dies weist auf eine Verbindung zwischen den beiden und eine Geste der Fürsorglichkeit hin, die durch das Mitbringen von Blumen ausgedrückt wird.
Am Ende des Gedichts übergibt der Sprecher Muscheln in verschiedenen Farben als Symbol für das Mitbringsel. Diese Muscheln, in Gelb, Grau, Rosarot und Himmelblau, stehen nicht nur für die Schönheit der Natur, sondern auch für die Vielfalt und das Leben, das der Sprecher der anderen Person schenkt. Die Muscheln als Geschenk symbolisieren eine Verbindung zwischen den beiden, die durch die Erinnerung an die Reise und das gemeinsame Erleben des natürlichen Lebens gestärkt wird.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.