Nicht alle Tage nennet die schönsten der,
Der sich zurücksehnt unter die Freuden, wo
Ihn Freunde liebten, wo die Menschen
Über dem Jüngling mit Gunst verweilten.

Reiselied
- Berge & Täler
- Gemeinfrei
- Vergänglichkeit
Nicht alle Tage nennet die schönsten der,
Der sich zurücksehnt unter die Freuden, wo
Ihn Freunde liebten, wo die Menschen
Über dem Jüngling mit Gunst verweilten.
Das Gedicht „Nicht alle Tage nennet“ von Friedrich Hölderlin thematisiert die selektive Erinnerung an vergangene glückliche Zeiten und die Sehnsucht nach verlorener Geborgenheit. Im Mittelpunkt steht die Erfahrung, dass nicht jede vergangene Freude gleich intensiv in der Erinnerung leuchtet – nur besondere Augenblicke bleiben dem Herzen dauerhaft erhalten.
Das lyrische Ich blickt wehmütig auf eine Zeit zurück, in der es unter Freunden lebte und von der Gemeinschaft anerkannt und geliebt wurde. Die Formulierung „wo die Menschen / Über dem Jüngling mit Gunst verweilten“ betont die Erfahrung von Zuneigung und Anerkennung, die das Leben des jungen Menschen damals erfüllte.
Gleichzeitig deutet das Gedicht an, dass solche Momente nicht beliebig oft im Leben vorkommen. Die schönsten Tage bleiben seltene, kostbare Erinnerungen, die durch die zeitliche Distanz und die nachfolgende Entfremdung noch wertvoller erscheinen. Hölderlin berührt hier das Motiv der unerfüllten Sehnsucht nach der Wärme vergangener Tage und macht die Vergänglichkeit von Nähe und Glück bewusst.
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