Zu Düsseldorf am Rheine,
Jan Willem sitzt zu Pferd,
Wo bitterschön der Heine
Den Hippogryphen seine
Wildhufend graziosen
Gambaden meisternd lehrt.

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Zu Düsseldorf am Rheine,
Jan Willem sitzt zu Pferd,
Wo bitterschön der Heine
Den Hippogryphen seine
Wildhufend graziosen
Gambaden meisternd lehrt.
Das Gedicht „Städtedichtung“ von Peter Hille verbindet die Stadt Düsseldorf mit zwei ihrer bekanntesten Symbole: Jan Willem, der als Reiterstandbild den Marktplatz prägt, und den Dichter Heinrich Heine, der aus Düsseldorf stammt. Jan Willem „sitzt zu Pferd“ – eine klassische Darstellung von Macht und Ordnung –, während Heine auf poetische Weise ins Bild gesetzt wird, indem er den „Hippogryphen“, ein Fabelwesen, „meisternd lehrt“.
Das Gedicht spielt mit dem Gegensatz zwischen der steinernen, heroischen Reiterfigur Jan Willems und der schillernden, leichtfüßigen Dichtung Heines. Die „bitterschöne“ Anspielung auf Heine verweist auf dessen oft melancholischen und zugleich ironischen Ton. Das Bild der „wildhufend graziosen Gambaden“ – kunstvolle Sprünge eines Fantasiewesens – spiegelt Heines Fähigkeit wider, mit Sprache zu tanzen und zwischen Leichtigkeit und Tiefe zu wechseln.
So stellt Hille Düsseldorf als einen Ort dar, an dem Tradition und Poesie, militärische Macht und künstlerische Freiheit nebeneinander existieren. „Städtedichtung“ zeigt mit wenigen Zeilen eine Stadtlandschaft, in der das Reale und das Imaginäre, das Denkmalhafte und das Verspielte poetisch miteinander verwoben sind.
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