Der Schutzengel
Ein Schatten fällt auf deine Wange,
Es ist die Wimper nur, die lange.
Ein Seufzer sucht die Himmelslust,
Von der noch warm die Traumesbrust.
Du hast das Heimweh nach dem ewigen Leben
Und fühlst dich mit uns noch im Himmel schweben,
Und kommst bald wieder.
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Der Schutzengel“ von Peter Hille thematisiert die zarte, beinahe unsichtbare Begleitung eines Schutzengels und die enge Verbindung zwischen Traum, Himmel und irdischem Dasein. Der Schatten auf der Wange, der zunächst wie etwas Fremdes wirkt, entpuppt sich als harmloses Detail – „die Wimper nur, die lange“. Diese Auflösung ins Sanfte betont die behutsame und stille Atmosphäre des Gedichts.
Das Motiv der Grenzerfahrung zwischen Traum und Himmel zieht sich durch die Verse: Der „Seufzer“, der die „Himmelslust“ sucht, deutet darauf hin, dass das lyrische Ich oder die schlafende Person noch mit einer höheren Sphäre verbunden ist. Die „Traumesbrust“ trägt die Wärme des Himmels, als ob der Schlaf selbst ein Nachklang der himmlischen Heimat sei.
Im letzten Vers wird das Heimweh nach dem „ewigen Leben“ direkt benannt. Es zeigt eine tiefe spirituelle Sehnsucht nach dem Ursprung oder nach einer überirdischen Heimat. Doch zugleich klingt Hoffnung und Trost an: Das lyrische Ich bleibt „noch im Himmel schweben“ und verspricht, „bald wieder“ zu kommen – eine Anspielung auf die schützende und begleitende Rolle des Engels, der zwischen den Welten pendelt. „Der Schutzengel“ beschreibt somit eine sanfte Berührung zwischen dem Irdischen und dem Transzendenten und vermittelt Trost und Geborgenheit.
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Lizenz und Verwendung
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.