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Wellenspiel

Von

Heiteres Leuchten im braunen Gesicht,
Wählig der Himmel hinrollendes Licht
Prächtige Bläue so unten, so oben
Singender Jubel, freudiges Toben.

Greifende Arme ins tolle Gemisch
Kinder mit Flossen, zappelnder Fisch
Fassen und fliehen, krähen und haschen,
Taumeln und tauchen, spritzen und waschen.

Siehe der Väter verwunderlich Treiben
Wissen vor Freude nirgends zu bleiben
Greifende Arme ins tolle Gemisch
Fassen die Kinder, fassen den Fisch.

Schauen ihr lachendes Weltwunder an
Ja, so ein Vater, das ist euch ein Mann.
In seinem Kinde ist nochmal sein Leben,
Kann sich nun selber ja schwingen und heben.

Wie eine Sonne die selber sich scheint
Einmal rosig, das andere gebräunt
Wirft an das Licht sein fliegendes Wunder,
Das an der Brust hält glattzackigen Flunder.

Auf grünem Gestein rotflossige Hand
Goldüberrollt ins verschwimmende Land
Schauen zwei Augen,
Sterne stiller Freude
Ins verschwindende Weite.

Lustige Väter, junge berauscht
Schleudern mit Flossen ausspannender Hand
Schuppenumglitzerte Kinder krähend ans Land –
Mutter lauscht.
So ist es, daß die Erden
Von allem Wachsen schöner werden.

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Wellenspiel von Peter Hille

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Wellenspiel“ von Peter Hille beschreibt eine lebendige, lebensfrohe Szene am Wasser, in der sich Menschen, Natur und Elemente zu einem ausgelassenen Spiel vereinen. Im Mittelpunkt steht das Zusammenspiel von Vätern und Kindern, die sich in den Wellen tummeln. Die Bilder sind voller Bewegung und Lebensfreude: „Singender Jubel, freudiges Toben“ und „greifende Arme ins tolle Gemisch“ lassen die Energie und das überschäumende Glück der Szene deutlich werden.

Besonders auffällig ist die Gleichsetzung von Menschen und Natur. Kinder werden mit Fischen verglichen – „Kinder mit Flossen, zappelnder Fisch“ – was ihre Unschuld und Natürlichkeit unterstreicht. Die Grenzen zwischen Mensch und Tier verschwimmen, das Wasser wird zum gemeinsamen Element des Spiels und der Freiheit. Auch die Väter zeigen eine fast kindliche Freude, die sie aus ihrem Alltag herausholt: „Wissen vor Freude nirgends zu bleiben“ beschreibt ihr ausgelassenes Umherwirbeln zwischen Wasser, Kindern und Fischen.

Der Vater wird zum Symbol für ein gelebtes, erneuertes Leben: „In seinem Kinde ist nochmal sein Leben“. Die Freude an der Bewegung, an der Verbindung zu den Kindern und der Natur lässt ihn „selber sich schwingen und heben“. Das Bild der Sonne, die sich selbst bescheint, verstärkt die Idee einer in sich geschlossenen, selbstleuchtenden Harmonie aus Leben, Freude und Natur.

Am Ende wird das Motiv der Verbindung zwischen Natur und Mensch weitergeführt: „Schuppenumglitzerte Kinder“ werden wie kleine Fabelwesen an Land geschleudert, während die „Mutter lauscht“ und so die Szene still begleitet. Der letzte Vers bringt die zentrale Aussage des Gedichts auf den Punkt: Das lebendige Zusammenspiel zwischen Generationen, Natur und Spiel macht das Leben schöner und zeigt, wie „von allem Wachsen“ – sei es die Freude, die Bewegung oder die familiäre Bindung – die Erde selbst an Schönheit gewinnt.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.