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Regentropfen

Von

Regentropfen warm und groß
Machen aus der Nacht sich los,
Regentropfen warm und groß.

Da die Nacht steht ganz in Glanz,
Einen Augenblick da stand’s,
Ein Geisterantlitz, da entschwand’s.

Da, ein Blitz hat Licht gemacht,
Ganz in Glanz da stand die Nacht,
Da, ein Blitz hat Licht gemacht.

Helle wird im Lied das Leid,
Leuchtet auf wie ein Geschmeid,
Leuchtend wird im Lied das Leid.

Und da steht es in der Nacht,
Still in seiner Geisterpracht
Steht sein Antlitz in der Nacht.

Liedertropfen warm und groß
Lösen aus dem Leid sich los,
Liedertropfen warm und groß.

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Gedicht: Regentropfen von Peter Hille

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Regentropfen“ von Peter Hille entfaltet eine stimmungsvolle und symbolisch aufgeladene Szene, die Natur und innere Empfindung miteinander verbindet. Die „Regentropfen warm und groß“ wirken wie Auslöser für eine tiefere Erfahrung, die sich im Zusammenspiel von Nacht, Licht und innerem Erleben entfaltet. Der gleichmäßige Rhythmus und die Wiederholungen verleihen dem Gedicht eine fast beschwörende, meditative Wirkung.

Das Motiv der Nacht wird hier nicht als bedrohlich, sondern als geheimnisvoll und glänzend dargestellt. Der „Blitz“ bringt für einen kurzen Moment Licht und enthüllt ein „Geisterantlitz“, das schnell wieder verschwindet. Diese Erscheinung könnte als Sinnbild für eine plötzliche, vielleicht schmerzhafte Erkenntnis oder eine innere Vision verstanden werden. Der Moment ist flüchtig, aber von großer Eindringlichkeit.

Im zweiten Teil wechselt das Gedicht von der Naturbetrachtung zur inneren Verarbeitung: Das Leid wird „hell im Lied“ und „leuchtend wie ein Geschmeid“, also wie ein Schmuckstück, das im Dunkeln funkelt. Die Kunst, insbesondere das Lied, hat hier die Kraft, Schmerz zu verwandeln und ihm Schönheit zu verleihen. Schließlich werden aus den „Regentropfen“ am Ende „Liedertropfen“, was die kreative Verarbeitung von Leid in Kunst und Poesie betont. So entsteht ein Kreislauf zwischen Natur, innerem Erleben und künstlerischer Gestaltung, der dem Gedicht eine zarte, aber kraftvolle Symbolik verleiht.

Weitere Informationen

Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.

Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.