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An meine kleine Freundin

Von

Wer hätte das gedacht!
Das kam wohl über Nacht.
Denn als ich aufgewacht,
Da warst auf einmal du
Mein kleiner Herztyrann.
Sieh doch mal einer an,
Was Amor alles kann.
Schon weiß ich, was ich tu,
Damit du gnädig bist,
Und mich nicht gleich vergißt:
Ich mach dir dies Gedicht.
Ich hoff, es ist so schlicht,
So süß und zart wie du.

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Gedicht: An meine kleine Freundin von Georg Heym

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „An meine kleine Freundin“ von Georg Heym ist eine charmante und spielerische Liebeserklärung, die die plötzliche und unerwartete Natur der Liebe thematisiert. Es fängt die anfängliche Verblüffung und Freude über das Erwachen neuer Gefühle ein. Der Titel und die liebevolle Ansprache deuten auf eine zarte, junge Beziehung hin, die durch die Überraschung des lyrischen Ichs über seine eigenen Gefühle für die „kleine Freundin“ geprägt ist. Das Gedicht verwendet eine einfache, direkte Sprache, um die Ehrlichkeit und Unmittelbarkeit der Emotionen zu betonen.

Die ersten Zeilen drücken die Überraschung und das Staunen über das plötzliche Auftreten der Liebe aus. Die Zeilen „Wer hätte das gedacht! / Das kam wohl über Nacht.“ vermitteln das Gefühl, von den eigenen Emotionen überrumpelt zu werden. Der Begriff „Herztyrann“ ist ein spielerischer Ausdruck, der die Macht der kleinen Freundin über das Herz des lyrischen Ichs andeutet, während er gleichzeitig die Zuneigung und Bewunderung zum Ausdruck bringt. Amor, der römische Gott der Liebe, wird als Ursache für diese Veränderungen genannt, was die romantische Natur der Gefühle weiter untermauert.

Die zweite Hälfte des Gedichts ist von dem Wunsch geprägt, die Gunst der Geliebten zu erlangen und ihre Zuneigung zu bewahren. Die Zeilen „Schon weiß ich, was ich tu, / Damit du gnädig bist, / Und mich nicht gleich vergißt:“ zeigen die Bereitschaft, alles zu tun, um die Beziehung zu pflegen. Das Verfassen des Gedichts selbst wird als Handlung der Liebe und Verehrung dargestellt. Die abschließenden Zeilen: „Ich mach dir dies Gedicht. / Ich hoff, es ist so schlicht, / So süß und zart wie du.“ betonen die Absicht des lyrischen Ichs, die Schönheit und Zärtlichkeit der Geliebten in Worte zu fassen und die eigenen Gefühle durch das Gedicht widerzuspiegeln.

Insgesamt ist das Gedicht eine unschuldige und liebevolle Hommage an die junge Liebe. Heym verwendet eine einfache Sprache und klare Bilder, um die Unmittelbarkeit und Ehrlichkeit der Gefühle darzustellen. Das Gedicht feiert die Freude und das Staunen über das Verliebtsein und ist ein Zeugnis für die Macht Amors, unerwartete Emotionen hervorzurufen und das Leben zu verändern. Die Schlichtheit des Gedichts unterstreicht seine Authentizität und macht es zu einer berührenden Momentaufnahme der frühen Liebe.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.