Leise zieht durch mein Gemüt
Liebliches Geläute.
Klinge, kleines Frühlingslied.
Kling hinaus ins Weite.
Kling hinaus, bis an das Haus,
Wo die Blumen sprießen.
Wenn du eine Rose schaust,
Sag, ich laß sie grüßen.
Leise zieht durch mein Gemüt
Liebliches Geläute.
Klinge, kleines Frühlingslied.
Kling hinaus ins Weite.
Kling hinaus, bis an das Haus,
Wo die Blumen sprießen.
Wenn du eine Rose schaust,
Sag, ich laß sie grüßen.
Das Gedicht „Leise zieht durch mein Gemüt…“ von Heinrich Heine vermittelt eine sanfte, fast träumerische Stimmung, die von der Verbindung zwischen der inneren Gefühlswelt des Sprechers und der äußeren Natur geprägt ist. Die erste Strophe beschreibt das „liebliches Geläute“, das leise durch das Gemüt des Sprechers zieht. Diese bildhafte Sprache erzeugt eine ruhige, meditative Atmosphäre, als ob der Sprecher von einer sanften Melodie erfüllt wird, die mit den Frühlingserwachen verbunden ist. Der Wunsch, dass das „kleine Frühlingslied“ in die Weite hinausklingt, zeigt die Sehnsucht, die Schönheit des Frühlings und die damit verbundene Hoffnung und Freude zu verbreiten.
In der zweiten Strophe wird das Lied metaphorisch weitergetragen, bis es „an das Haus“ gelangt, „wo die Blumen sprießen“. Die Blumen symbolisieren hier nicht nur die Frühlingszeit, sondern auch die Schönheit des Lebens und der Liebe. Der Sprecher bittet darum, dass die Rose – ein klassisches Symbol der Liebe und Schönheit – von ihm gegrüßt wird. Diese Geste der Zuneigung spiegelt seine tiefe Wertschätzung für die Welt um ihn herum wider, vor allem für die Natur, die ihm als Quelle der Freude und Inspiration dient.
Das Gedicht ist ein zartes und fast melancholisches Stück, das die Symbiose zwischen inneren Gefühlen und der äußeren Natur darstellt. Die Vorstellung, das Frühlingslied als ein Botenmittel zu verwenden, zeigt den Wunsch, die Harmonie und Schönheit der Natur in die Welt hinauszutragen und mit ihr in Einklang zu leben. Heine nutzt die einfache, aber poetische Bildsprache, um die universelle Erfahrung der Verbundenheit mit der Natur und der darin eingebetteten Liebe auszudrücken.
Insgesamt spiegelt das Gedicht die stille Freude und die zarte Zuneigung wider, die der Sprecher gegenüber der Natur und den Symbolen der Schönheit und Liebe hegt. Die sanfte Melodie, die durch das Gemüt zieht, wirkt wie ein stiller Ruf, der mit der Natur in Einklang ist und die zarten, fließenden Aspekte der menschlichen Seele anspricht.
Hier finden sich noch weitere Informationen zu diesem Gedicht und der Seite.
Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.