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Ich liebe dich, weil ich dich lieben muß

Von

Ich liebe dich, weil ich dich lieben muß;
Ich liebe dich, weil ich nichts anders kann;
Ich liebe dich nach einem Himmelschluß;
Ich liebe dich durch einen Zauberbann.

Dich lieb′ ich, wie die Rose ihren Strauch;
Dich lieb′ ich, wie die Sonne ihren Schein;
Dich lieb′ ich, weil du bist mein Lebenshauch;
Dich lieb′ ich, weil dich lieben ist mein Sein.

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Gedicht: Ich liebe dich, weil ich dich lieben muß von Friedrich Rückert

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Ich liebe dich, weil ich dich lieben muß“ von Friedrich Rückert drückt eine tiefe und bedingungslose Liebe aus, die sich über rationale Erklärungen erhebt. Es ist eine Liebeserklärung, die nicht auf äußeren Umständen oder Gründen basiert, sondern aus einem inneren Zwang, einer Notwendigkeit heraus entsteht. Der Autor betont, dass seine Liebe keine Wahl ist, sondern eine unumgängliche Gegebenheit, die er weder hinterfragen noch steuern kann.

Die ersten beiden Verse etablieren diesen zentralen Gedanken: „Ich liebe dich, weil ich dich lieben muß; / Ich liebe dich, weil ich nichts anders kann.“ Hier wird deutlich, dass die Liebe keine bewusste Entscheidung ist, sondern eine natürliche, existentielle Kraft. Die Wiederholung von „Ich liebe dich“ in Kombination mit den Ausdrücken „weil ich dich lieben muß“ und „weil ich nichts anders kann“ verstärkt die Unvermeidbarkeit und die Allgegenwart dieser Liebe. Die anschließenden Verse „Ich liebe dich nach einem Himmelschluß; / Ich liebe dich durch einen Zauberbann“ verstärken diese Vorstellung, indem sie die Liebe als etwas Überirdisches, Übernatürliches darstellen, das durch einen göttlichen Beschluss oder einen magischen Zauber ausgelöst wurde.

In der zweiten Strophe werden konkrete Vergleiche herangezogen, um die Tiefe und das Wesen dieser Liebe zu veranschaulichen. Die Zeilen „Dich lieb′ ich, wie die Rose ihren Strauch; / Dich lieb′ ich, wie die Sonne ihren Schein“ zeigen eine Verbundenheit, die so natürlich und selbstverständlich ist wie das Verhältnis der Rose zu ihrem Strauch oder der Sonne zu ihrem Licht. Diese Metaphern unterstreichen die essentielle Bedeutung der geliebten Person für das eigene Leben.

Die abschließenden Verse der zweiten Strophe fassen die Essenz der Liebe nochmals zusammen: „Dich lieb′ ich, weil du bist mein Lebenshauch; / Dich lieb′ ich, weil dich lieben ist mein Sein.“ Hier wird die geliebte Person zur Lebensgrundlage erklärt, zum Atem, der das Leben erhält. Die Formulierung „dich lieben ist mein Sein“ drückt aus, dass die Liebe nicht nur ein Gefühl ist, sondern ein fundamentaler Bestandteil der eigenen Identität und Existenz geworden ist. Das Gedicht zelebriert somit eine Liebe, die über alle Grenzen hinausgeht und als unverzichtbarer Teil des eigenen Selbst wahrgenommen wird.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.