Welch ein reizendes Bild! Der Baum, von ferne gesehen,
Zeigt uns nicht Zweige und Laub, zeigt uns die Blüten allein,
Die, zur Wolke geballt, ihn krönen, da scheint denn sein Wipfel
Uns ein magischer Kreis, leicht in den Aether gehaucht.
Im Frühling
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Kurze Interpretation des Gedichts
Das Gedicht „Im Frühling“ von Friedrich Hebbel beschreibt eine Momentaufnahme der Natur, in der die Schönheit und Vergänglichkeit des Frühlings in den Vordergrund gerückt werden. Die sprachliche Gestaltung fokussiert sich auf die visuelle Wahrnehmung des Betrachters, indem sie das Bild eines blühenden Baumes aus der Ferne einfängt. Die Beschreibung der Szenerie ist geprägt von einer gewissen Distanz und Erhabenheit, die dem Gedicht eine ästhetische Qualität verleiht.
Der erste Vers etabliert die zentrale Szene: „Welch ein reizendes Bild! Der Baum, von ferne gesehen“. Hier wird das Erstaunen des Betrachters über die Schönheit des Frühlings betont. Die Distanz, die „von ferne gesehen“ impliziert, deutet auf eine gewisse Ehrfurcht vor der Natur hin. Der zweite Vers präzisiert das Bild weiter: „Zeigt uns nicht Zweige und Laub, zeigt uns die Blüten allein“. Der Fokus liegt auf den Blüten, die als einziger Bestandteil des Baumes wahrgenommen werden, was ihre besondere Bedeutung unterstreicht. Dadurch wird die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche gelenkt – die blühende Pracht des Frühlings.
Die Verse drei und vier intensivieren das Bild: „Die, zur Wolke geballt, ihn krönen, da scheint denn sein Wipfel / Uns ein magischer Kreis, leicht in den Aether gehaucht“. Die Blüten werden als „zur Wolke geballt“ beschrieben, wodurch ein Eindruck von Fülle und Üppigkeit entsteht. Die Metapher „magischer Kreis, leicht in den Aether gehaucht“ verwandelt den Baum in ein mystisches Gebilde. Das Zusammenspiel von Blüten, die wie eine Wolke erscheinen, und der Hauch, der in den Äther aufsteigt, suggeriert eine leichte, transzendente Qualität. Der Baum wird so zu einem Symbol für die Schönheit und Vergänglichkeit des Lebens im Frühling.
Insgesamt ist das Gedicht eine kurze, aber eindringliche Ode an den Frühling. Durch die Konzentration auf die visuellen Aspekte und die Verwendung von Metaphern erzeugt Hebbel ein sinnliches Bild, das die Leser in die Schönheit der Natur eintauchen lässt. Der Fokus auf die Blüten, die den Baum krönen, unterstreicht die Vergänglichkeit des Augenblicks und die Schönheit, die in der kurzen Blütezeit liegt. Das Gedicht ist eine Hommage an die Flüchtigkeit der Schönheit und die magische Kraft der Natur.
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