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Wir gehen vorüber

Von

Wir gehen vorüber,
Die Hand am Geländer,
Wo Du Abschied nimmst.
Es wird Frühling.
Kehre wieder!
Einmal
Sahst Du mich an.

Gedicht als Bild, zum Downloaden und Teilen

Gedicht: Wir gehen vorüber von Walter Hasenclever

Kurze Interpretation des Gedichts

Das Gedicht „Wir gehen vorüber“ von Walter Hasenclever behandelt in wenigen, schlichten Versen die Themen Abschied, Vergänglichkeit und leise Hoffnung. Das lyrische Ich beschreibt eine Szene des Vorübergehens, die durch das Bild der „Hand am Geländer“ einen Moment der Unsicherheit oder des Festhaltens vermittelt. Die Bewegung des Gehens steht dabei im Kontrast zum Wunsch nach Rückkehr, der im Frühling verankert ist – einer Jahreszeit, die traditionell für Neubeginn und Hoffnung steht.

Das lyrische Ich erlebt einen Abschied, der offen und unbestimmt bleibt. Die knappe Anrede „wo Du Abschied nimmst“ verweist auf eine Trennung, deren Gründe und Folgen unklar bleiben, was den melancholischen Ton verstärkt. In der knappen Aussage „Es wird Frühling. Kehre wieder!“ schwingt die Hoffnung mit, dass mit dem Wandel der Natur auch eine Wiedervereinigung möglich sein könnte.

Der letzte Vers „Einmal / Sahst Du mich an“ verweist auf einen kurzen, vielleicht flüchtigen Moment von Nähe oder Bedeutung. Die Erinnerung an diesen einen Blick erhält im Zusammenhang mit dem Abschied eine besondere Schwere und verdeutlicht die Vergänglichkeit und Fragilität menschlicher Beziehungen.

Hasenclever arbeitet mit reduzierter Sprache und offen gelassenen Bildern. Gerade die Kürze und Schlichtheit des Gedichts erzeugen eine stille, nachdenkliche Stimmung. Das Gedicht wirkt dadurch wie ein eingefangener Augenblick zwischen Verlust und Hoffnung, in dem das lyrische Ich zwischen Akzeptanz und leiser Erwartung steht.

Weitere Informationen

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Lizenz und Verwendung

Dieses Gedicht fällt unter die „public domain“ oder Gemeinfreiheit. Gemeinfreiheit bedeutet, dass ein Werk nicht (mehr) durch Urheberrechte geschützt ist und daher von allen ohne Erlaubnis des Urhebers frei genutzt, vervielfältigt und verbreitet werden darf. Sie tritt meist nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist ein, z. B. 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Weitere Informationen dazu finden sich hier.